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Als wir vor Jahren unseren
katalanischen Freunden
einen Schokoladenosterhasen
und ein Nest mit bunten Oster-
eiern schenkten, waren sie recht
erstaunt. Mit Händen, Füßen und
wenigen spanischen Worten er-
klärten wir den deutschen Oster-
brauch. Heute bedarf es keiner
Erklärung mehr. Auch in Spanien
haben Ostereier und -hasen in den
großen Supermarktketten Einzug
gehalten. In Katalonien hält man
trotzdem weiterhin die Tradition
der „Monas de Pascua“ hoch.
Als Monas bezeichnet man nicht
den „Osteraffen“ (so die wörtli-
che Übersetzung), sondern süße
Leckereien, die die Padrinos – die
Pateneltern - ihren Patenkindern zu
Ostern überreichen.
Früher bestand die Mona aus
einem Hefeteig mit einem hart
gekochten Ei in der Mitte. Heu-
te sind die Monas aufwändige,
süße Kunstwerke aus Schokolade.
Es gibt die verrücktesten Kreatio-
nen. In den Auslagen der Kondi-
toreien findet man zur Osterzeit
ganze Schokoladenstädte in Mi-
niatur, Nachbildungen berühmter
„Monas de Pascua“
Bauwerke, Donald Ducks, Bam-
bis, Autos, Fußballer, Teddys und
vieles mehr.
Der Ursprung der Mona ist strit-
tig. Wahrscheinlich ist der Brauch
den arabischen Besatzern zu ver-
danken. Man erzählt sich, dass
zu Zeiten der Araber die Königin
erkrankte und nichts mehr essen
wollte. Der König versprach Be-
lohnung demjenigen, der seiner
Gemahlin zu neuem Appetit ver-
helfe. Einer alten Frau namens
Mona soll es mit ihrem extra ge-
backenen Brot „pit de sultana“ ge-
lungen sein. Dieses Brot wurde als
„mona“ bekannt.
Andere vertreten die Theorie, dass
der Name Mona von dem arabi-
schen Wort „Munna“ abgeleitet
ist. Munnas sind Geschenke de-
likater Speisen und Süßigkeiten,
die man dem Sultan zu bestimmten
Anlässen verehrte. Auch die Rö-
mer bezeichneten eine spezielle
Art von Kuchen als Muna.
Allein in Katalonien, so gab die
Bäcker- und Konditoreiinnung
bekannt, wurden im letzten Jahr
etwa 625.000 Monas verzehrt,
Tendenz steigend.