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Der Calçot ist eine zarte, wei-
ße und süße Frühlingszwie-
bel, die gegrillt Grundlage der so
genannten Calçotada ist: dies ist
ein wahrer Leckerbissen, der auch
die anspruchsvollsten Gaumen zu-
frieden stellt.
Calçot werden die Sprösslinge ei-
ner Weisen Zwiebel genannt, die
voll ausgebildet sind und wieder
eingepflanzt wurden. Nachdem
die Zwiebel gekeimt hat und ge-
wachsen ist, wird sie ausgerissen
und anschließend eine Zeit lang
aufbewahrt. Später wird sie erneut
eingepflanzt, jedoch so, dass sie
nur halb in der Erde steckt. Je mehr
die Pflanze wächst, desto höher
muss man sie mit Erde umgeben,
ihr also ‚Schuhe anziehen‘ (vom
spanisch-katalanischen Wort für
Schuhe anziehen stammt auch
der Name dieses Produkts). Die
Schösslinge müssen eine Höhe von
zwischen 15 und 25 cm haben.
Die auf demGrill zubereiteten Cal-
çots spielen die Hauptrolle bei der
so genannten Calçotada, einem
traditionellen Feinschmeckerfest,
das typisch für Katalonien ist. Das
berühmteste dieser Feste findet am
letzten Januarsonntag in Valls statt.
Die Tradition schreibt vor, dass Cal-
çots auf dem Dorfplatz zusammen
mit den Nachbarn verspeist wer-
El calçot es un cebolleta
tierna, blanca y dulce que, asa-
da en a la brasa, es la base de la
calçotada: todo un regalo para el
gusto, capaz de satisfacer los más
exigentes paladares.
Se denomina calçot a cada uno
de los brotes nacidos de una ce-
bolla blanca totalmente desarro-
llada y que se ha replantado en
el terreno. Cuando la cebolla ha
germinado y ha crecido, se arran-
ca y, después de guardarla una
temporada, se vuelve a plantar
otra vez, de forma que solamente
quede medio enterrada. A medida
que crece la planta, es necesario
ir rodeándola de tierra, es decir,
“calzándola” (de ahí su nombre).
Los tallos deben tener una altura
entre 15 y 25 cms. de “pierna blan-
ca”. Los calçots, preparados a la
brasa, son los protagonistas de la
calçotada, una fiesta gastronómi-
ca típica y tradicional de Catalu-
ña. La más famosa se celebra en
Valls el último domingo de enero.
The sweet onion or “calçot”
is a tender, white, sweet
spring onion which, flame grilled,
is the basis for a “calçotada”. It is a
delight to taste, capable of satisfy-
ing the most demanding palates.
Each of the shoots from a fully-de-
veloped white onion that has been
replanted in the earth is called a
calçot. When the onion has ger-
minated and grown, it is pulled
up and, after being kept for a sea-
son, it is planted again in such a
way that it is onion half buried.
As the plant grows, it is necessary
to surround it with earth or “put its
boots on” (in Catalan, “calçar”,
giving it its name). The stems must
be between 15 and 25cm high
of ‘white leg’. These sweet onions,
flame grilled, are the main part of
the “calçotada”, a typical, tradi-
tional culinary feast in Catalonia.
The most famous is held in Valls on
the last Sunday in January.
Le « calçot » est un oignon
doux tendre et blanc. On le
déguste grillé, notamment lors de
la « calçotada », une fête gastrono-
mique traditionnelle à laquelle il a
donné son nom. Le « calçot » a un
Calçotada
CALÇOT DE VALLS
den müssen. DasWeiß der Calçots
wird durch ihre Zubereitung auf
dem offenen Feuer rußgeschwärzt
und verschwindet danach durch
das Eintauchen in die Salvitxada-
Soße oder die rötliche Romescu-
Soße. Die Salvitxada-Soße ist der
Inbegriff der mediterranen Diät: Öl,
Salz, Tomate, Mandeln, Hasennüs-
se, Paprika... Da Calçots nach al-
len Regeln der Kunst mit der Hand
und ohne Besteck verzehrt werden,
läuft die Soße so sehr an diesem
Gemüse herunter, dass man sich
ein Lätzchen anziehen muss, da-
mit man sich die Kleidung nicht be-
schmutzt. Es mutet schon ein wenig
seltsam an, gestandene Männer
und Frauen zu betrachten, wie sie
stolz diese derart kindische Beklei-
dung tragen. Aber glauben Sie mir,
keiner von ihnen weigert sich dies
zu tun, wenn ihnen der Duft der
Calçots in die Nase steigt.
Für diejenigen, die danach immer
noch Hunger verspüren, grillen die
Katalanen, die für ihre sprichwört-
liche Sparsamkeit bekannt sind, in
der glimmenden Asche des Feuers,
in dem sie die Calçots zubereitet
haben, Fleisch und Würste, die
sie „Botifarras“ nennen. Mit dem
Gemüse, dem Fleisch, der Sonne
und denWitzen über die Lätzchen
wird jede Calçotada zu einen un-
widerstehlichen volkstümlichen und
gastronomischen Fest. Übrigens ist
es im Frühling in der Gegend von
Tarragona verpönt, sich beim Es-
sen nicht zu bekleckern.