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Luft hängen wie die Geister
vergangener Zeiten. Tatsä-
chlich sind die Veränderungen,
die San Juan de las Abadesas im
Laufe der Jahre formten, überall
spürbar - der elfenbeinfarbene,
verspielt verzierte Altar hebt sich
strahlend von dem Rest des Klos-
ters ab, mal schmücken goldene
Fresken, mal exotische Tiermotive
die Wände, am andere Ende des
Gewölbes wird der Blick auf die
Santíssimi Misteri gewährt, jene
aus dem Jahre 1251 stammende
Holzschnitzerei der Kreuzab-
nahme, die so real wirkt, dass
man auf ein Blinzeln der Figuren
wartet. Es sind die Spuren sowohl
französischer als auch orientali-
scher und arabischer Architektur
und Kunst, auf die man hier stößt
und die San Juan de las Abadesas
seinen mannigfaltigen Touch ver-
leihen - keinWunder, bei den vie-
len unterschiedlichen Besitzern, in
deren Hand es sich schon befand.
Um 880 gründete der damalige
Graf von Barcelona das Kloster,
in den darauffolgenden Jahren
diente es den Töchtern der reichs-
ten Familien des Landes alsWohn-
sitz - gleichzeitig begann damit
auch die Besiedlung des unberüh-
rten Tales. Nach und nach webte
sich ein Ort um das mächtige
Bauwerk, dem sogleich auch
derselbe Name verliehen wurde.
Nachdem um 1000 die leitende
Äbtissin abgesetzt wurde, wan-
derte das Kloster durch unzählige
verschiedene Hände, von denen
jede einzelne ihre Fingerabdrücke
hinterließ.
Genau diese sind es, die den Ort
heute zu einem so sehenswerten
machen - man fühlt sich nach
der Besichtigung, als habe man
soeben gleich mehrere Epochen
gleichzeitig durch wandelt. Hat
einen die Dunkelheit wieder
ausgespuckt, kann man sich en-
tweder auf dem sonnigen Vor-
platz niederlassen und Kaffee
und Kuchen genießen oder den
Streifzug fortführen und noch ein
paar Blicke in das nebenan ge-
legene Museum werfen, das mit
seinen goldenen Rosenkränzen
und Bergkristall Kruzifixen einer
kleinen Schatztruhe ähnelt - hier
lassen sich auch die Holzschnit-
zereien und Steinfresken aus der
Nähe betrachten.
so real, that you wait for the
figures to blink.
You will come across traces of
both French and Oriental art
and architecture, which give San
Juan de las Abadesas its various
touch - not surprising with all its
different owners. In the year 880,
the Count of Barcelona founded
the monastry, which served for the
following years as a residence for
the daughters of the richerst fami-
lies in the counrty - at the same time
began the colonization of the pris-
tine valley. Gradually, more and
more houses were built around the
mighty edifice and the place was
named after the monastry. Around
1000 , the senior abbess was de-
posed and the monastery passed
through countless hands, which all
left their fingerprints.
That‘s exactly why the place is
so interesting today - it feels as
if you’ve just been wandering
through several eras simultaneous-
ly. After your visit, you can either
enjoy coffee and cake on the sunny
front yard or continue your journey